Zum Muttertag
Liebe, Güte und Verstehen,
dieses schenktest du Jahr für Jahr.
Darum muss ich heute gestehen:
Du warst einfach wunderbar!
Frohe Ostern
Nun blüh’n die blauen Veilchen wieder, die Lerche jubelt Osterlieder.
Der Garten hat sich froh geschmückt und überall singt leise, leise, der Lenz die frohe süße Weise,
die immer wieder uns entzückt.
Es war noch früh, als ich heut morgen, durch Fliederbusch und Dorn geborgen,
den fleiß’gen Osterhasen sah.
Er saß vergnügt im grünen Grase “Ei, guten Tag Herr Osterhase”, rief laut der Kuckuck: “wieder da?”
Verdrießlich sah das Osterhäschen ihn an und zog ein krauses Näschen, und sprach:
“So schrei doch nicht so laut! Leicht könnten es die Kinder hören, die würden naseweis mich stören,
bevor ich noch mein Nest gebaut!”
Gehorsam schloß nun der Geselle, im Baume dort den Schnabel schnelle.
Indessen baut mit Eil’ und Fleiß
viel Nester unser Osterhase,
bald schimmert’s leuchtend aus dem Grase,
dort gelb, dort grün, dort blau, dort weiß.
Ich sah den Osterhasen stehen und seine Eier froh besehen.
Allein ich sage euch nicht wo?
Kommt heraus aus euren Stuben, ihr Mädchen und ihr muntern Buben
und sucht euch selbst die Nester froh.
Der Specht
Jetzt ist es aber höchste Zeit unser Nestchen zu bauen
rief ein junger Specht seinem Weibchen zu.
Höchste Zeit, die höchste Zeit, lachte Frau Specht.
Haben doch die kleinen Veilchen bereits ihre blauen Augen geöffnet.
Aber wohin, wohin, fragte das Männchen und wiegte bedenklich seinen dicken Kopf,
der mit einem kaminroten Käppchen geschmückt war.
Ich weiß längst ein Plätzchen, ein ganz passendes Plätzchen,
frohlockte das Weibchen.
Unser Freund der Grünspecht zeigte es mir, als ich ihn jüngst besuchte.
Einen herrlichen alten, morschen Eichbaum zeigte er mir mit den Worten:
Ein prächtiges Nistkästchen für euch.
Mein liebes Weibchen weiß doch immer Rat, schmeichelte das Männchen,
fürwahr, ein treffliches Plätzchen für uns, lass uns bald unsere Arbeit beginnen.
Der alte Baum war bald gefunden und nun hackten beide mit ihren starken,
keilförmigen Schnäbeln in das kernfaule Holz, dass die Späne nur so flogen.
Bald war ein großes Loch mit einem zirkelrunden Eingang fertig.
Es dauerte auch nicht lange, so lagen in der Höhlung fünf schneeweiße,
birnenförmige Eierchen, die das Weibchen fleißig bebrütete.
In der dritten Woche schlüpften die kleinen Nesthocker aus
und wurden von den Alten sorgfältig gefüttert.
Es sind doch recht hässliche kleine Dingerchen, unsere Kinder,
klagte oft das Männchen. Aber das Weibchen tröstete:
Jetzt sind sie freilich nicht gerade hübsch;
aber warte noch ein Weilchen, dann ziehen sie ihre unscheinbaren,
graubraunen Kinderkleider aus; legen auch einen schönen, weißschwarzen Federrock
an und setzen ein prächtiges kaminrotes Käppchen auf ihre dicken Köpfe,
wie wir es haben.
Und sie sah die Kleinen an und bewunderte ihre zierlichen Kletterfüßchen mit den
kräftigen vier Zehen. Sieh nur, wie fein sie die eine Zehe wenden können,
bald nach vorne, bald nach hinten; es werden gewiss geschickte Kletterer werden,
unsere Kleinen, sagte sie voller Mutterstolz zum Männchen.
Und wie kräftig sich der kantige Schnabel entwickelt, fuhr sie fort;
unsere Kinder werden ihr Fortkommen schon finden.
Es sind eben echte , kleine Spechte. Und die Mutter hatte recht.
Bald begleiteten die Jungen ihre Eltern auf ihren Ausflügen,
kletterten behende an den morschen Baumstämmen hinauf,
bedienten sich ihres keilförmigen Schwanzes als Stütze,
wie sie es von den Alten gesehen, klopften mit ihren starken Schnäbeln
an die Rinde und legten das Köpfchen an, um zu horchen,
ob sich unten ein Wurm oder eine Made rege.
Merkten sie nur ein Tierchen, so hackten sie lange Späne los
und holten mit ihrer klebrigen, lange Zunge das Insekt
aus dem Versteck heraus.
Ja die Alten hatten ihre Freude an den Kindern,
die konnten lachen und das taten sie auch.
Besiegt
Mein mut’ger, kleiner Kater, so viel Heldentaten tat er
mit dem Pussel, Mops und Spitz,
aber heut, wo gleich neun Damen,
Schnattergänslein, zu ihm kamen,
ist es aus mit seinem Witz.
Voller Angst drückt sich der Kecke,
sonst so Stolze in die Ecke,
faucht und faucht ganz bitterbös;
ja, solch’ lange Zische-Schnäbel
schrecken mehr als Krallen-Säbel,
machen einen ganz nervös.
Katerchen kann hier nicht siegen,
er muß fliehen, unterliegen;
doch es nützt ihm: weißt du wie?
Niemals kann er nun mit Behagen
prahlend zu den andern sagen;
“fürchten tat ich mich noch nie !”
Die Geigerin
Mit meiner Geige möcht’ ich nur ins Freie gehn,
weil die bösen, falschen Töne leichter in der Luft verwehn.
Und so streich’ ich frisch und fröhlich
auf den Seiten hier herum
und die Hunde, die treuen Freunde
sind mein ganzes Publikum.
Ja, man muß es anerkennen;
ihnen ist Musik ein Graus,
aber weil sie mich so lieben,
halten sie getreulich aus.
Ihre Mienen zeigen’s deutlich,
jeder Strich macht ihnen Schmerz,
und es fällt der kleinste Fehler
auf ihr zartes Hundeherz.
Um so schriller meine Geige,
umso größer ihre Pein;
mit Gestöhn, Geheul, Gebelle
stimmen sie verzweifelt ein.
Dennoch – weil sie mich so lieben –
halten sie getreulich stand
wartet nur, mit Zucker lohnt euch
solche Treue meine Hand.
Weihnachtswünsche
Weihnachten ist eine Zeit, die Welt mit Augen der Liebe zu betrachten.
Es ist eine Zeit sich darauf zu besinnen,
dass die Welt aus Leuten wie dir und mir besteht –
die wir so sehen sollten, wie sie im Innersten wirklich sind.
Weihnachten ist eine Zeit der Herzensfreude.
Es ist eine Zeit der dankbaren Besinnung an all das Gute,
welches das vergangene Jahr uns gebracht hat.
Es ist eine Zeit, für die Liebe dankbar zu sein.
Weihnachten ist ein neuer Anfang und eine Zeit,
die erlittenen Kränkungen zu vergessen und von Neuem zu beginnen.
Wir können aus jedem Tag etwas so Besonderes wie das Weihnachtsfest machen, wenn wir es nur versuchen.
Ich wünsche Euch eine friedvolle Weihnachtszeit,
viel Kraft und Frohsinn für das kommende Jahr.